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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Korrelation zwischen retinalem venösen Blutfluss und Glaukomschaden

 

GLAUCOMA Zürich – mechentel news – In einer retrospektiven Auswertung untersuchte Selim Orgül aus der ophthalmologischen Abteilung des Triemli Hospitals in Zürich zusammen mit Kollegen aus dem Universitätsklinikum Basel die Beziehung zwischen Parametern des retinalen venösen Blutflusses und Schäden des Gesichtsfeldes bei Glaukom. Insgesamt wurden fünfundfünfzig (24 männliche, 31 weibliche) Glaukompatienten unter Therapie zur Senkung des Augeninnendrucks (IOD) mit einem durchschnittlichen Alter von 69 Jahren im Hinblick auf die Korrelation zwischen IOD, Flussgeschwindigkeit des Blutes in den Netzhautvenen im Farbdoppler und glaukomatöser Schädigung ausgewertet, darunter 29 Patienten mit einem primärem Offenwinkel- und 26 mit einem Normaldruckglaukom. Die univariate Regressionsanalyse ergab statistisch signifikante Korrelationen des Gesichtsfeldindex MD mit Alter, Augeninnendruck und venösem Blutfluss (p ≤ 0,026 für jeden Parameter). Ein Modell mit gemischten linearen Effekten zeigte eine signifikante Korrelation von MD mit Alter, Augeninnendruck und venösem Blutfluss (p ≤ 0,002 für jeden Parameter), jedoch nicht mit Geschlecht, Seite (rechtes Auge gegenüber linkem Auge) und Diagnose (primäres Offenwinkelglaukom gegenüber Normaldruckglaukom). Schliesslich korrelierte der interokulare Unterschied (rechtes Auge gegenüber linkem Auge desselben Patienten) bei der MD mit den interokularen Unterschieden bei den venösen Blutflussgeschwindigkeiten (p < 0,001), jedoch nicht mit den interokularen Unterschieden beim Augeninnendruck. Die Autoren kommen in der Online-Vorabpublikation im April 2020 beim Fachjournal INTERNATIONAL OPHTHALMOLOGY zu dem Ergebnis, dass die glaukombedingten Schäden umgekehrt proportional mit der Geschwindigkeit des venösen Blutflusses in der Netzhaut korrelieren, und zwar sowohl beim Vergleich unterschiedlicher Probanden als auch zwischen den Augen derselben Person. Diese Studie sei allerdings durch ihr Querschnittsdesign begrenzt, und es sei nicht möglich, Rückschlüsse auf den Ursprung der Korrelation zu ziehen. (bs)

Autoren: Orgül S, Gugleta K, Grieshaber MC, Schoetzau A. Korrespondenz: Selim Orgül, Department of Ophthalmology, Triemli Hospital, Birmensdorferstrasse 497, 8063, Zurich, Switzerland. E-Mail: selim.orguel@triemli.zuerich.ch Studie: Venous blood flow alterations in glaucoma patients. Quelle: Int Ophthalmol. 2020;10.1007/s10792-020-01351-2. doi:10.1007/s10792-020-01351-2 [published online ahead of print, 2020 Apr 4]. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s10792-020-01351-2