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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Roboter-assistierte laparoskopische partielle Nephrektomie versus konventionelle laparoskopische partielle Nephrektomie

 

KIDNEY TUMOURS Luzern – Diese Studie überprüfte mittels Nierenfunktionsszintigraphie das funktionelle Outcome zwischen der roboter-assistierten Nierenteilresektion und der konventionellen laparoskopischen Nierenteilresektion. Hierzu wurden insgesamt 115 konsekutive Patienten mit cT1-T2 Tumoren zwischen in zwei Studienarme randomisiert: ein Studienarm erhielt eine roboter-assistierte Nierenteilresektion mit selektiver Ischämie, d.h. auf den Tumor beschränkt (dies wurde durch die „Firefly“-Technik des Da-Vinci Operationsroboters möglich gemacht), während der andere Studienarm die konventionelle laparoskopische Nierenteilresektion in totaler Ischämie erhielt (vollständige, „warme“ Ischämie des Tumors). Alle Patienten wurden von einem einzigen Operateur mit viel Erfahrung mit beiden Operationsmethoden operiert. Für den primären Endpunkt wurden schliesslich Daten der Nierenfunktionsszintigraphie präoperativ versus 6 Monate postoperativ miteinander verglichen. Das Forschungsteam um Christoph Würnschimmel von der Klinik für Urologie des Luzerner Kantonsspital stellte fest, dass sich, bei vergleichbaren Tumorcharakteristika, kein Unterschied zwischen beiden Gruppen zeigte. Median zeigte sich ein Funktionsverlust von 18% in der konventionellen Laparoskopie-Gruppe und 20% in der roboter-assistierten Gruppe. Sekundäre Endpunkte zeigten einen leicht erhöhten Anfall von Komplikationen in der Laparoskopie-Gruppe (31%) gegenüber der roboter-assistierten Gruppe (21%), mit Transfusionsraten von 15% für die Laparoskopie-Gruppe und 11% für die roboter-assistierte Gruppe. Die Ischämiezeiten beliefen sich auf median 21,1 Minuten (Laparoskopie) versus 19,6 Minuten (Roboter-assistiert). Die Studienergebnisse wurden im Juli 2020 in der Fachpublikation JOURNAL OF ENDOUROLOGY online erstmals veröffentlicht. (cw/eh)

Autoren: Christoph Würnschimmel 1, Giovanni Battista Di Pierro 1, Marco Moschini 1,
Pietro Grande 1, Philipp Baumeister 1, Manuel Roth 2, Livio Mordasini 1, Agostino Mattei 1,
Korrespondenz: 1 Klinik für Urologie, Luzerner Kantonsspital, CH-6000 Luzern 16, Switzerland, E-mail Address: agostino.mattei@luks.ch, 2 Klinik für Radiologie, Luzerner Kantonsspital, Luzern, Switzerland, Studie: Robot-assisted Laparoscopic Partial Nephrectomy versus Conventional Laparoscopic Partial Nephrectomy: Functional and Surgical Outcomes of a Prospective Single Surgeon Randomised Study, Quelle: Journal of Endourology, Ahead of Print. Published Online:16 Jul 2020. DOI: 10.1089/end.2020.0143, Web: https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/end.2020.0143

Kommentar Diese bislang erste randomisierte Studie auf diesem Gebiet konnte keinen signifikanten Unterschied im Funktionserhalt für die operierte Niere darstellen. Dabei wurde insbesonders darauf geachtet, dass durch eine standardisierte OP-Methode und einen einzigen Operateur keine externen Confounder das Studienergebnis verfälschen könnten. Größere, in mehreren Zentren und mit unterschiedlichen Operateuren ausgeführte Folgestudien sollten das Studienergebnis erhärten. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital