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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kriterien für Priorisierung der Patienten bei der Wiederaufnahme von Katarakt-Eingriffen nach der Pandemie

CATARACT Oporto- Ziel der Arbeit von Rita Vieira et al. aus der Augenklinik des Centro Hospitalar e Universitário do Porto (CHUP) in Oporto, Portugal, war es, Prioritätskriterien für ein Verfahren zu entwickeln, um die Phakoemulsifikationen nach dem Rückstand aufgrund des SARS-CoV-2-Pandemie wieder aufzunehmen. Dazu wurde eine retrospektive, nicht randomisierte Querschnittsstudie am Hause durchgeführt. Die Daten aller Patienten, die auf eine Kataraktoperation warteten, wurden Anfang Mai 2020 analysiert, nachdem zwei Monate lang keine elektiven Operationen mehr durchgeführt worden waren. Die Wartezeit seit der Planung des chirurgischen Eingriffs wurde als unabhängiger und übergeordneter Faktor angesehen. Zudem wurde Patienten mit weisser oder brauner Katarakt und Patienten mit geringer Sehschärfe eine höhere Priorität eingeräumt (korrigierter Fernvisus ≤ 20/200 bei binokularen Patienten oder ≤ 20/63 bei monokularen Patienten). Kriterien mittlerer Priorität umfassten Patienten mit Anisometropie und Patienten mit Glaukom oder geringem bis mässigem Risiko eines chronischen Winkelverschlusses. Die Daten der in den Folgemonaten terminierten Operationen wurden analysiert. Insgesamt warteten 717 Patienten in dem Zentrum auf eine Phakoemulsifikation. 191 Patienten (26,64%) standen mehr als 4,5 Monate auf der Warteliste; die mittlere Wartezeit betrug 3,51 Monate. Entsprechend sowohl der Prioritätskriterien als auch nach der Wartezeit wurden 48,6% (n = 348) als Prioritätsfälle eingestuft. 158 ​​Patienten (22,0%) wiesen die höchste Prioritätsstufe auf, 61 Patienten (8,5%) erfüllten die Kriterien mittlerer Priorität. Bei 129 Patienten (18,0%) wurde die Priorität ausschliesslich aufgrund einer höheren Wartezeit erfüllt. Die Autoren berichten in der elektronischen Vorabpublikation im November 2020 beim JOURNAL OF CATARACT AND REFRACTIVE SURGERY, dass sie anhand dieses Algorithmus alle Prioritätsfälle innerhalb der ersten drei Monate abarbeiten konnten. Die vorgestellte Verfahrensweise erwies sich als wirksam und bot eine rechtzeitige chirurgische Intervention für vorrangige Fälle.(bs)

Autoren: Vieira R, Baptista P, Castro C, Leite J, Menéres MJ, Menéres P. Korrespondenz: Rita Vieira, Ophthalmology resident at the Ophthalmology Department of Centro Hospitalar e Universitário do Porto (CHUP), Largo do Prof. Abel Salazar, 4099-001, Porto, Portugal. E-Mail: anarita.vieira1693@gmail.com Studie: The return of phacoemulsification after emergency status related to COVID-19: the experience of a tertiary referral center. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2020 Nov 30. doi: 10.1097/j.jcrs.0000000000000526. Epub ahead of print. PMID: 33229967. Web: https://journals.lww.com/jcrs/Abstract/9000/The_return_of_phacoemulsification_after_emergency.99653.aspx