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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Schwache Korrelation zwischen LUTS-Diagnostik und Miktionstagebuch

LOWER URINARY TRACT Verona – Diese prospektive, multizentrische italienische Studie unter der Leitung von Emanuele Rubilotta aus dem Department of Urology, AOUI Verona in Verona, Italien hat unterschiedliche Methoden der Messung des Miktionsvolumens von Männern mit „lower urinary tract symptoms“ (LUTS) miteinander verglichen. Einerseits wurden die im Rahmen des Klinikbesuchs erhobenen Daten von Patienten im Rahmen der Uroflowmetrie untersucht, und andererseits wurden die von Patienten geführten Tagebücher damit verglichen. Unter den 169 untersuchen Männern war das Miktionsvolumen im Tagebuch regelhaft höher. Die Unterschiede im Volumen lagen bei 21,9% über 150 ml; bei den meisten lag der Unterschied im Bereich von unter 100 ml (55,6%): die Korrelation dieser beiden Methoden zeigte sich also als sehr schwach, so das Fazit in der Juli-Ausgabe des Journals UROLOGIA INTERNATIONALIS.(cw/um)

Autoren: Rubilotta E, Righetti R, Trabacchin N, Curti PP, Costantini E, Antonelli A, Balzarro M. Korrespondenz: Emanuele Rubilotta, Department of Urology, AOUI Verona, Piazzale Stefani 1, 37126 Verona, Italy. E-Mail: emanuele.rubilotta@aovr.veneto.it Studie: Is the Voided Volume at Office Uroflowmetry Physiological and Reliable? A Comparison between Voiding Diary and Uroflowmetry. Quelle: Urol Int. 2020;104(11-12):908-913. doi: 10.1159/000509172. Epub 2020 Jul 22. PMID: 32701071. Web: https://www.karger.com/Article/Abstract/509172

Kommentar

Aus dieser simplen, aber nicht minder interessanten Studie lässt sich ein Fazit ziehen: eine Abwandlung des „White-Coat“ Effekts scheint auch im Rahmen der Uroflowmetrie zu existieren. Daher scheint ein Miktionstagebuch in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung für jede LUTS Diagnostik zu sein. Urologen sollten nicht auf einen einzigen Uroflowmetrie-Wert eines Tages vertrauen, sondern im Idealfall mehrmals durchführen und mit einem Miktionstagebuch ergänzen.(cw)

Autor: : Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital