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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Beziehung zwischen intravitrealen Injektionen und rhegmatogener Netzhautablösung

MEDICAL RETINA / SURGICAL RETINA Ulm – Da die Anzahl intravitrealer Injektionen (IVI) jährlich zunimmt, zielte diese Studie darauf ab, die anatomischen und funktionellen Ergebnisse nach einer rhegmatogenen Netzhautablösung (RRD) bei IVI-assoziierter RRD (IVARD) zu bewerten. Efstathios Vounotrypidis aus der Augenklinik der Universität Ulm, Deutschland sowie Kollegen aus Deutschland und Italien schlossen dafür alle nicht-vitrektomierten Augen, die seit 2007 in zwei europäischen vitreoretinalen Zentren (Klinik für Augenheilkunde, LMU München, Deutschland und Augenklinik Luigi Sacco, Universität Mailand, Italien) an IVARD erkrankten, in die Untersuchung ein. Hauptergebnisparameter waren die primäre und sekundäre Netzhautanheftungsrate nach der Operation, die Rate der proliferativen Vitreoretinopathie (PVR) und das endgültige funktionelle Ergebnis. Insgesamt wurden 52 Augen von 52 Patienten erfasst. Die primäre anatomische Erfolgsrate betrug 83% (n = 43) und die sekundäre 96% (n = 50). Eine PVR wurde bei allen uveitischen Augen (n = 3), bei Augen mit postoperativem zystoiden Makulaödem (n = 2) und bei 8 von 9 Augen, die das Dexamethason-Implantat (DEX) erhielten, beobachtet. Alter, Anzahl der vorherigen Injektionen, Dauer der Symptome oder Zeit zwischen der letzten IVI und der RRD zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf das Vorliegen von PVR oder nicht. Die mittlere BCVA verbesserte sich in 28 Fällen, blieb in 16 Fällen stabil und verschlechterte sich in 8 Fällen. Die RRD-Inzidenzrate war bei DEX und Ocriplasmin statistisch signifikant höher als bei Anti-VEGF-Wirkstoffen. Die Autoren halten daher in der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2021 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY das anatomische Ergebnis nach einem chirurgischen Eingriff für akzeptabel, das endgültige visuelle Ergebnis bleibe jedoch aufgrund der zugrunde liegenden Makulaerkrankung eher schlecht. Bei der hier untersuchten Population war die Injektion von DEX im Vergleich zu Anti-VEGF-Wirkstoffen mit einer höheren IVARD-Rate, dem Vorhandensein und der Entwicklung von PVR und rezidivierenden RRD assoziiert. (bs)

Autoren: Vounotrypidis E, Freissinger S, Cereda M, Monteduro D, Kortuem K, Priglinger S, Mayer B, Wolf A. Korrespondenz: Armin Wolf, Department of Ophthalmology, University of Ulm, Prittwitzstr 43, D-89075, Ulm, Germany. E-Mail: wolfarmin@yahoo.com Studie: Intravitreal injection associated rhegmatogenous retinal detachment: outcomes of a European analysis. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 Jul 3. doi: 10.1007/s00417-021-05261-6. Epub ahead of print. PMID: 34216254. Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-021-05261-6https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-021-05261-6