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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Holmium-Laser-Enukleation der Prostata mit Moses 2.0 vs. Nicht-Moses: eine randomisierte kontrollierte Studie

 

ENDOUROLOGY Phoenix – In dieser U.S.-amerikanischen prospektiv randomisierten Doppelblind-Studie unter der Leitung von Amihay Nevoaus der Mayo Clinic in Arizona wurde die Effizienz der „Moses 2.0“ Techologie versus „Non-Moses“ im Rahmen der Holmium-Laser Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) untersucht. Konkret wurde das Lumenis PulseTM 120H Lasersystem verwendet. Insgesamt 27 Patienten wurden randomisiert und erhielten entweder für randomisiert eine Enukleation des rechten Prostatalappens mit Moses 2.0 und einer Enukleation des linken Prostatalappens ohne Moses 2.0, oder vice versa. Der primäre Endpunkt war die Effizienz der Enukleation der einzelnen Lappen. Die sekundären Endpunkte umfassten die individuelle Lappenlaserzeit, die Laserenergie, die individuelle Enukleations- und Hämostase-Laserenergie sowie den Faserrückbrand. Zwei unabhängige Gutachter sahen sich Videos der Verfahren an und gaben eine subjektive Bewertung der Technologien. Für die gesamte Kohorte zeigte sich bei Moses 2.0 weniger Faserrückbrand (3,5 vs 16,8mm, p<0,01). Wenn HoLEP-Verfahren von einem erfahrenen Endourologen durchgeführt wurden, zeigte sich für Moses 2.0 eine kürzere Enukleationszeit (21 vs 36,7min, p=0,016) und eine höhere Enukleationseffizienz (1,75 vs 1,05g/min, p=0,05). Wenn die HoLEP von Auszubildenden durchgeführt wurde, zeigte die Moses 2.0-Kohorte eine kürzere Zeit die mit Blutstillung verbracht wurde (4,1 vs. 9 min, P=0,035). Die Autoren stellen in der Mai-Ausgabe des Fachjournals BJU INTERNATIONAL fest, dass bei einem Interobserver-Korrelationskoeffizienten von 0,63 in der subjektiven Evaluation Moses 2.0 eine höhere Punktzahl für die Inzisionsschärfe, Faserkontrolle, Gewebetrennung, Gewebeschädigung, Hämostase, Sichtbarkeit und Verkohlung erhielt. (cw/um)

Autoren: Amihay Nevo 1, Kassem S Faraj 1, Scott M Cheney 1, Jonathan P Moore 1, Karen L Stern 1, Michael Borofsky 2, Ehud Gnessin 3, Mitchell R Humphreys 1, Korrespondenz: 1 Department of Urology, Mayo Clinic in Arizona, Phoenix, AZ, USA. 2 Department of Urology, University of Minnesota, Minneapolis, MN, USA. 3 Department of Urology, Shamir Medical Center, Be’er Ya’akov, Israel., Studie: Holmium laser enucleation of the prostate using Moses 2.0 vs non-Moses: a randomised controlled trial, Quelle: BJU Int. 2021 May;127(5):553-559.doi: 10.1111/bju.15265. Epub 2020 Nov 1., Web: https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bju.15265

Kommentar

Diese Pilotstudie zeigt das Potential der „Moses 2.0“ Technologie im HoLEP Bereich. Aus physikalischer Hinsicht erklärt sich die höhere Enukleationseffizienz am ehesten basierend auf der Erzeugung einer eigenen Luftblase, durch die der Laserstrahl geleitet wird sowie basierend auf einer Pulsmodulation des Lasers. Dennoch ist eine grössere Kohorte, idealerweise mit multizentrischem Aufbau notwendig um diese Erkentnisse zu stützen. Insbesondere die relativ schwache Interobserver-Vergleichbarkeit bei der subjektiven Bewertung der Ergebnisse ist ein Schwachpunkt dieser Studie. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Martini Klinik Hamburg