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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Auswirkung eines simulationsbasierten Trainings auf die chirurgische Kompetenz und die Patientenergebnisse

 

EDUCATION London – Die Aufkommen neuer und minimalinvasiver Techniken in der Urology sind häufig mit einer langen Lernkurve vergesellschaftet. Für die Ausbildung junger Chirurgen stellt das eine grosse Herausforderung dar. Eine stärkere Regulation der Arbeitszeitmodelle verschärft das Problem zusätzlich. Das Training chirurgischer Fähigkeiten mittels Simulationen, wie beispielsweise in der Luftfahrt seit geraumer Zeit etabliert, scheint daher naheliegend. Die wissenschaftliche Datenlage welche Simulationen im Training junger Chirurgen untersucht, ist allerdings gering. Abdullatif Aydın et Al, haben sich daher das Ziel gesetzt, zu untersuchen, ob sich zusätzliches Simulationstraining positiv auf das Ausbildungsniveau auswirkt und inwiefern einen Einfluss auf das Patienten-Outcome besteht. Die Studie wurde als internationale Multicenter RCT konzipiert. Die Studienteilnehmer wurden dabei zufällig in zwei Gruppen unterHierzu hat das Team die Studienteilnehmer randomisiert in zwei Gruppen unterteilt, wovon eine Gruppe einem didaktischen Training zugeführt wurde, ohne Training an einem Modell. Die andere Gruppe kam zusätzlich in den Kurs von simulationsbasierten Trainings. Als zu untersuchende Modalität wurde die URS, sowohl starr als auch flexibel ausgewählt. Untersucht wurden die Endpunkte «Erreichen von Kompetenz», definiert als Erreichen von mindestens 28 Punkten in einem entsprechenden spezifischen Assessment (OSATS), als sekundärer Endpunkt wurde das Auftreten von Komplikationen innerhalb 48h postoperativ definiert. Verglichen wurden hierbei 25 Eingriffe nach durchgeführtem Training, beziehungsweise die Vorliegende Zahl Eingriffe nach 18 Monaten, falls keine 25 Eingriffe durchgeführt wurden. Die Forscher aus dem MRC Centre for Transplantation des King’s College London, London, Vereinigtes Königreich, schloss 94 auszubildenden junge Urologen und Urologinnen in diese Studie ein. Zu Zeitpunkt des Studienbeginnes lagen zwischen den Gruppen keine signifikanten demografischen Unterschiede vor, auch nicht hinsichtlich Vorerfahrung. Im Follow-up wurden 1140 Interventionen ausgewertet. Ein statistisch signifikanter Unterscheid konnte für postoperative Komplikationen aufgezeigt werden, in der Gruppe mit Simulation zeigten sich deren 15 verglichen mit 37 in der Gruppe ohne Simulationstraining. In der April-Ausgabe des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY, stellen die Auoren, fest, dass zudem die Simulationstrainingsgruppe in den durchgeführten Interventionen häufiger die als 28 Punkte definierte Kompetenz (310 Interventionen vs. 234 Interventionen, p< 0.001) erreichte. Hinsichtlich der Anzahl nötiger Interventionen zum Erreichen der 28 Punkte zeigte sich zwischen den Gruppen kein Unterschied (medial erreicht nach 9 Eingriffen). (fa/um)

Autoren:Abdullatif Aydın 1 , Kamran Ahmed 2 , Takashige Abe 3 , Nicholas Raison 4 , Mieke Van Hemelrijck 5 , Hans Garmo 5 , Hashim U Ahmed 6 , Furhan Mukhtar 4 , Ahmed Al-Jabir 4 , Oliver Brunckhorst 4 , Nobuo Shinohara 3 , Wei Zhu 7 , Guohua Zeng 7 , John P Sfakianos 8 , Mantu Gupta 8 , Ashutosh Tewari 8 , Ali Serdar Gözen 9 , Jens Rassweiler 9 , Andreas Skolarikos 10 , Thomas Kunit 11 , Thomas Knoll 12 , Felix Moltzahn 13 , George N Thalmann 13 , Andrea G Lantz Powers 14 , Ben H Chew 15 , Kemal Sarica 16 , Muhammad Shamim Khan 17 , Prokar Dasgupta 17 , SIMULATE Trial Group; Korrespondenz: 1 MRC Centre for Transplantation, King’s College London, King’s Health Partners, London, UK. Electronic address: abdullatif.aydin@kcl.ac.uk. 2 MRC Centre for Transplantation, King’s College London, King’s Health Partners, London, UK; Department of Urology, King’s College Hospital NHS Foundation Trust, King’s Health Partners, London, UK. 3 Department of Urology, Hokkaido University Graduate School of Medicine, Sapporo, Japan. 4 MRC Centre for Transplantation, King’s College London, King’s Health Partners, London, UK. 5 School of Cancer and Pharmaceutical Studies, King’s College London, London, UK. 6 Department of Surgery and Cancer, Imperial College London, London, UK; Department of Urology, Imperial College Healthcare NHS Trust, London, UK. 7 Department of Urology, Minimally Invasive Surgery Centre, First Affiliated Hospital of Guangzhou Medical University, Guangzhou, China. 8 Department of Urology, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, NY, USA. 9 Department of Urology, SLK Kliniken, University of Heidelberg, Heilbronn, Germany. 10 2nd Department of Urology, Sismanoglio Hospital, National and Kapodistrian University of Athens, Athens, Greece. 11 Department of Urology and Andrology, Paracelsus Medical University, Salzburg, Austria. 12 Department of Urology, Klinikum Sindelfingen-Böblingen, University of Tübingen, Sindelfingen, Germany. 13 Department of Urology, University of Bern, Bern, Switzerland. 14 Department of Urology, Dalhousie University, Halifax, NS, Canada. 15 Department of Urologic Sciences, University of British Columbia, Vancouver, BC, Canada. 16 Department of Urology, Biruni University Hospital, Istanbul, Turkey. 17 MRC Centre for Transplantation, King’s College London, King’s Health Partners, London, UK; Urology Centre, Guy’s and St. Thomas‘ NHS Foundation Trust, King’s Health Partners, London, UK. Studie: Effect of Simulation-based Training on Surgical Proficiency and Patient Outcomes: A Randomised Controlled Clinical and Educational Trial ; Quelle: Eur Urol. 2022 Apr;81(4):385-393.doi: 10.1016/j.eururo.2021.10.030. Epub 2021 Nov 14.

Kommentar

Zum Erreichen eines bestimmten Kompetenzlevels konnte die Studie keine Vorteile eines Trainings mittels Simulation nachweisen. Unabhängig aller Limitationen und Möglichkeiten für Fehler der Studie gilt zu bedenken, dass es sich um einen Eingriff mit relativ steiler Lernkurve handelt (Erreichen Kompetenzlevel im Median nach 9 Eingriffen). Auf die Frage inwiefern sich simulationsbasiertes Training auf Eingriffe mit flacher Lernkurve auswirkt, kann die Studie keine Antworten liefern. (fa)