Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Epidemiologie und Prävention von Prostatakrebs

 

PROSTATE CANCER Mailand – Das Ziel der hier vorgestellten Übersichtsarbeit von ,Giorgio Gandaglia et al. welche in der Dezember-Ausgabe 2021 des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY ONCOLOGY erschien, bestand in der Untersuchung der geografischen Verteilung des Prostatakarzinomes und die epidemiologischen Unterschiede als auch der wichtigsten Risikofaktoren. Dazu wurden Daten für Inzidenz, Prävalenz und Mortalität aus 185 Ländern herangezogen, die aus zwischen 2010 und 2020 publizierten Artikeln mit entsprechendem Inhalt stammten. Im Jahr 2020 erkrankten weltweit circa 1 414 000 Männer an einem Prostatakarzinom, die alterskorrigierte Inzidenz betrug dabei im Mittel 31 /100 000. Die höchste Inzidenz zeigte sich dabei in Nordeuropa (83 / 100 000), die niedrigste in Südzentralasien (6.3 / 100 000). An einem Prostatakarzinom verstarben im Jahr 2020 ungefähr 375 000 Patienten, die höchste alterskorrigierte Mortalität wies die Karibik auf (28 / 100 000), im Durchschnitt betrug sie 7.7 / 100 000. Als stärkste Risikofaktoren konnten die Familiengeschichte, hereditäre Syndrome sowie Rasse identifiziert werden. Zudem wies das Team aus dem IRCCS Ospedale San Raffaele in Mailand, Italien, auf eine Assoziation zwischen Vorliegen eines metabolischen Syndromes und Entwicklung eines high-grade Karzinomes mit nachteiliger Histologie. Rauchen und Übergewicht scheinen die Prostatakarzinom spezifische Mortalität zu erhöhen, während regelmässige körperliche Betätigung das Fortschreiten der Erkrankung positiv beeinflussen kann. Hinsichtlich 5-Alpha-Reduktaseinhibitoren, bekannt für eine Reduktion der Inzidenz, konnten die Forscher der aktuellen Studien keinen Effekt auf die Gesamtmortalität nachweisen. (fa/um)

Autoren: Giorgio Gandaglia 1 , Riccardo Leni 2 , Freddie Bray 3 , Neil Fleshner 4 , Stephen J Freedland 5 , Adam Kibel 6 , Pär Stattin 7 , Hendrick Van Poppel 8 , Carlo La Vecchia 9; Korrespondenz: 1 Unit of Urology/Division of Oncology, IRCCS Ospedale San Raffaele, Milan, Italy; Vita-Salute San Raffaele University, Milan, Italy. Electronic address: Gandaglia.giorgio@hsr.it. 2 Unit of Urology/Division of Oncology, IRCCS Ospedale San Raffaele, Milan, Italy; Vita-Salute San Raffaele University, Milan, Italy. 3 Cancer Surveillance Branch, International Agency for Research on Cancer, Lyon, France. 4 Division or Urology, University of Toronto, Toronto, Ontario, Canada. 5 Division of Urology, Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles, CA, USA; Section of Urology, Durham VA Medical Center, Durham, NC, USA. 6 Division of Urological Surgery, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA, USA. 7 Department of Surgical Sciences, Uppsala University, Uppsala, Sweden. 8 Department of Urology, University Hospitals Leuven, KU Leuven, Leuven, Belgium. 9 Department of Clinical Sciences and Community Health, Università degli Studi di Milano, Milan, Italy. Studie: Epidemiology and Prevention of Prostate Cancer ; Quelle: Eur Urol Oncol. 2021 Dec;4(6):877-892.doi: 10.1016/j.euo.2021.09.006. Epub 2021 Oct 26. Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2588931121001814?via%3Dihub

Kommentar

Als Risikofaktoren konnten im Einklang mit vorbestehender Literatur familiäre Belastung, Rasse und hereditäre Syndrome identifiziert werden. Inwiefern modifizierbare Risikofaktoren das Risiko eines Prostatakarzinom zu entwickeln bzw. daran zu versterben reduzieren, ist weiterhin unklar. Ein Effekt scheint möglich. Die effektivste Reduktion der Prostatakarzinom bedingten Mortalität besteht weiterhin in einer frühzeitigen Diagnose beziehungsweise Behandlung. (fa)