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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Radikale Prostatektomie ohne vorherige Biopsie infolge multiparametrischer Magnetresonanztomographie und prostataspezifischer Membranantigen-Positronenemissionstomographie

 

PROSTATE CANCER München – Die verbesserte Genauigkeit der Positronenemissionstomographie des prostataspezifischen Membranantigens (PSMA) Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wirft die Frage auf, ob diese Bildgebungsmodalität das multiparametrische MRT (mpMRT) ergänzen kann, um eine Biopsie vor einer radikalen Prostatektomie (RP) sicher zu vermeiden. In dieser Fallserie (n=25) berichteten die Autoren um Valentin H MeissnerHambourg über die Durchführbarkeit einer primären radikalen Prostatektomie ohne vorherige Biopsie bei Verdacht auf ein signifikantes Prostatakarzinom sowohl im multiparametischen MRT (Prostate Imaging Reporting and Data System [PI-RADS] score 4) und PSMA-PET (PET score 4 auf einer fünfstufigen Likert-Skala und maximalem standardisiertem Uptake-Wert 4,0). Alle Patienten wiesen in der postoperativen Histopathologie mindestens eine Gleason Grade Group 2 oder höher auf. Darüber hinaus berichteten die Autoren aus der urologischen Abteilung der technischen Universität München, Deutschland , über läsions-basierte Vergleiche der Bildgebung mit der Histopathologie der Prostataprobe. In der In der Dezember-Ausgabe 2021des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY, beschreibt das Team die Sensitivität und der positiv prädiktive Wert von Läsionen im mpMRI (PI-RADS 3) plus PSMA-PET (PET Score 3) als hoch, mit Werten von 88 % (95% Konfidenzintervall [CI] 78-98) und 90% (95% CI 81-99). (cw/um)

Autoren: Valentin H MeissnerHambourg 1, Isabel Rauscher 2, Kristina Schwamborn 3, Jan Neumann 4, Gregor Miller 5, Wolfgang Weber 2, Jürgen E Gschwend 6, Matthias Eiber 2, Matthias M Heck 7; Korrespondenz: 1 Department of Urology, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. Electronic address: valentin.meissner@tum.de., 2 Department of Nuclear Medicine, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. 3 Department of Pathology, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. 4 Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. 5 Department of Mathematics, Technical University of Munich, Garching, Germany. 6 Department of Urology, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. 7 Department of Urology, Technical University of Munich, School of Medicine, Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany. Electronic address: matthias.heck@tum.de., Studie: Radical Prostatectomy Without Prior Biopsy Following Multiparametric Magnetic Resonance Imaging and Prostate-specific Membrane Antigen Positron Emission Tomography; Quelle:Eur Urol. 2021 Dec 6;S0302-2838(21)02194-1.doi: 10.1016/j.eururo.2021.11.019. Online ahead of print.; Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0302283821021941?via%3Dihub

Kommentar

In dieser experimentellen Studie wurde untersucht, inwieweit eine pragmatische radikale Prostatektomie bei bildmorphologisch hochgradigem Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms eine Operationsindikation rechtfertigen könnte. Ein biopsiefreier diagnostischer Weg ist durch die diagnostische Genauigkeit der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRI) begrenzt. Zuletzt hat die prospektive „PRIMARY“ Studie (1) bereits gezeigt, dass die Kombination aus mpMRT und PSMA-PET die diagnostische Performance hinsichtlich signifikantem Prostatakarzinom steigert. Die Ergebnisse dieser Fallserie können die Diskussion über eine RP ohne vorherige Biopsie als mögliche Option bei gut ausgewählten Patienten befeuern. Folglich ist diese Fallserie durch das retrospektive Design und die kleine Stichprobengröße nicht aussagekräftig und dieser Zugangsweg stellt natürlich absolut kein Standardverfahren dar. Daher sollte er auch nicht als solches ausserhalb von prospektiv, ethisch genehmigten Studiendesigns durchgeführt werden. (cw)