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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Post-hoc-Auswertung der ARIES-Studie zu Intervallen von unter acht Wochen bei intravitrealer Aflibercept-Therapie

MEDICAL RETINA Bern – Aus der Universitätsaugenklinik des Inselspitals in Bern, Schweiz, legen Sebastian Wolf und internationale Kollegen eine Post-hoc-Analyse der ARIES-Studie vor. Ihr Ziel war es, bei Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) die Notwendigkeit für Intervalle von unter acht Wochen bei der intravitrealen Aflibercept(IVT-AFL)-Therapie zu bestimmen. Bei ARIES handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte Phase-3b/4-Studie, die die Wirksamkeit von zwei IVT-AFL-proaktiven, individualisierten „Treat-and-Extend“-Schemata über 2 Jahre bei therapienaiven Patienten mit nAMD untersuchte. Patienten wurden als „injektionsintensiv“ eingestuft, wenn der Studienarzt festlegte, dass ein Behandlungsintervall von unter 8 Wochen erforderlich war oder wenn sie nach drei anfänglichen monatlichen Dosen mindestens ein Intervall von unter 8 Wochen hatten. Die Behandlungsintervalle konnten nachträglich verlängert werden, wenn die Verlängerungskriterien erfüllt waren. Die statistische Post-hoc-Analyse der Patienten, die in ARIES aufgenommen wurden, ist beschreibend. Von den 269 Patienten in den kombinierten Behandlungsarmen waren 23,0% (n = 62) injektionsintensiv (Jahr 1: 13,8% [n = 37]; Jahr 2: 9,3% [n = 25]). Die Zeit vom Beginn der IVT-AFL bis zur injektionsintensiven Entscheidung variierte (Bereich: 16 bis 100 Wochen; Mittelwert: 43,2 Wochen). Das mittlere Behandlungsintervall betrug 8,4 Wochen vor und 6,1 Wochen nach der Entscheidung „injektionsintensiv“. Insgesamt erreichten 59,7% nach injektionsintensiver Therapie wieder Behandlungsintervalle von ≥ 8 Wochen. Die Sehschärfeverbesserung vom Ausgangswert bis zur Woche 104 war bei injektionsintensiven Patienten geringer als bei nicht injektionsintensiven Patienten (durchschnittliche bestkorrigierte Visusveränderung: +2,3 gegenüber +5,9 Buchstaben). Die anatomischen Ergebnisse waren bei injektionsintensiven und nicht-injektionsintensiven Patienten ähnlich (Änderung der zentralen Netzhautdicke vom Ausgangswert bis Woche 104: -160 gegenüber -167 µm). In der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2022 beim Fachjournal OPHTHALMOLOGY AND THERAPY halten die Autoren fest, dass in der ARIES-Studie 23% der behandlungsnaiven Patienten mit nAMD mindestens ein Behandlungsintervall von < 8 Wochen aufwiesen. Bei injektionsintensiven Patienten verbesserten sich Sehschärfe und anatomische Ergebnisse. Bei den meisten konnten die Behandlungsintervalle, nachdem man sich zur injektionsintensiven Therapie entschlossen hatte, später wieder auf ≥ 8 Wochen verlängert werden. (bs)

Autoren: Wolf S, Holz FG, Midena E, Souied EH, Lambrou G, Machewitz T, Allmeier H, Mitchell P; ARIES Study Investigators. Korrespondenz: Sebastian Wolf, Reading Centre and Department for Ophthalmology, Inselspital, University Hospital, University of Bern, Freiburgstrasse, 3010, Bern, Switzerland. E-Mail: sebastian.wolf@insel.ch Studie: Patients with Neovascular Age-Related Macular Degeneration Requiring Intensive Intravitreal Aflibercept Treatment: An ARIES Post Hoc Analysis. Quelle: Ophthalmol Ther. 2022 Jul 12. doi: 10.1007/s40123-022-00541-8. Epub ahead of print. PMID: 35821380. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s40123-022-00541-8