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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Symptombasierte Hinweise auf Netzhautriss oder -ablösung bei Verdacht auf hintere Glaskörperablösung

SURGICAL RETINA Baltimore – Das Autorenteam um Meleha Ahmad am Wilmer Eye Institute des Johns Hopkins Medical Center in Baltimore, Vereinigte Staaten, hatte sich vorgenommen, die symtomatischen Risikofaktoren für einen Netzhautriss/eine Netzhautablösung (RT/RD) bei Patienten mit Symptomen einer hinteren Glaskörperablösung (PVD) zu bestimmen. Dazu wurde eine prospektive Kohortenstudie mit Patienten durchgeführt, die sich in ambulanten Augenkliniken einer einzigen akademischen Einrichtung in den USA mit Beschwerden wie Flashs, Floatern und/oder subjektivem Gesichtsfeldverlust (SFL) vorstellten. Die Patienten erhielten vor der erweiterten Augenuntersuchung einen standardisierten Fragebogen zur Anamnese der Augen und zu den Symptommerkmalen, einschließlich Anzahl, Dauer und Zeitpunkt der Blitze und Floater. Die endgültige Diagnose wurde als RT/RD, PVD, Augenmigräne, Glaskörperkontraktion oder „Sonstiges“ kategorisiert. Einfache und multivariate logistische Regression wurden verwendet, um Symptome zu identifizieren, die prädiktiv für verschiedene Pathologien waren. Zwischen 3/2018 und 3/2019 wurden insgesamt 237 Patienten (Alter 20 – 93 Jahre) rekrutiert. Die häufigste Diagnose war PVD (141; 59,5%), gefolgt von Glaskörperkontraktion (38; 16,0%) und RT/RD (34; 14,3%). Von den Patienten mit RT/RD hatten 16 (47,1%) einen Netzhautriss und 15 (44,1%) eine Netzhautablösung. Zwischen diesen Gruppen wurden signifikante Unterschiede bezüglich demographischer und diagnostizierter Aspekte beobachtet. Symptombasierte prädiktive Faktoren für RT/RD waren das Vorhandensein einer subjektiven Visusreduktion (SVR; OR 2,77; p = 0,03) oder eines subjektiven Gesichtsfeldverlustes (SFL; OR 2,47; p = 0,04) und das Fehlen von Floatern (OR 4,26; p = 0,04 ) oder Blitzen (OR 2,95; p = 0,009). In der Kohorte sagten Anzahl, Dauer und Zeitpunkt der Flashs und Floater das Vorhandensein von RT/RD nicht voraus. Innerhalb der RT/RD-Gruppe berichteten Patienten mit RT häufiger über Floater (100% vs. 66,7%; p = 0,018) und seltener über SFL (0% vs. 86,7%; p < 0,001) im Vergleich zu Patienten mit RD. Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2022 beim Fachjournal OPHTHALMOLOGICA zusammenfassen, war die prädiktive Bedeutung von Symptommerkmalen bislang weniger klar, während bekannte demografische und untersuchungsbasierte Risikofaktoren für RT/RD bei Patienten mit PVD-Symptomen existieren. Die Arbeit zeigte nun, dass das Vorhandensein von SVR und SFL sowie das Fehlen von Flashs oder Floatern RT/RD bei Patienten mit PVD-Symptomen vorhersagt, wobei die Anzahl, Dauer und der Zeitpunkt von Flashs und Floatern weniger relevant war. (bs)

Autoren: Ahmad M, Sein J, Wang J, Scott AW, Ramroop J, Jiramongkolchai K, Zimmer-Galler IE, Handa JT, Arevalo JF. Korrespondenz: Meleha Ahmad, Department of Ophthalmology, Wayne & Gladys Valley Center for Vision, University of California, San Francisco, USA. Studie: Symptom-Based Risk Factors for Retinal Tears and Detachments in Suspected Posterior Vitreous Detachment. Quelle: JOphthalmologica. 2022 Oct 13. doi: 10.1159/000527295. Epub ahead of print. PMID: 36228586. Web: https://www.karger.com/Article/Abstract/527295