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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Pupillometrie mittels OCT: Farbe und Alter der Iris wirken sich auf die Pupillenreaktion aus

NEUROOPHTHA Basel – Am Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel analysierten Philippe Valmaggia et al. die natürliche Variabilität der Pupillenkontraktilität bei gesunden kaukasischen Teilnehmern mittels dynamischer volumengerenderter optischer Kohärenztomographie (OCT)-Pupillometrie und setzten die Ergebnisse in Bezug zu Irisfarbe, Alter und Geschlecht. Dazu wurden die intrapupillären Zwischenräume (IPss) aus dem Swept-Source-OCT des vorderen Segments von 71 gesunden Augen retrospektiv ausgewertet. An den Swept-Source-OCT-Volumina wurden die skotopischen und photopischen Ausgangsvolumina und die funktionellen Parameter der Pupillenauswurffraktion (PEF), der dreidimensionalen (3D) Kontraktilität und der relativen Lichtreaktion (RLR) gemessen. Auswirkungen der Irisfarbe (braun, grün und blau), des Alters und des Geschlechts auf diese Parameter wurden bestimmt. Stärker pigmentierte waren kontraktiler als weniger pigmentierte Iris. Die Farbe der Iris beeinflusste die skotopischen Basislinien-IPss (braun 10,39 mm³; grün 9,68 mm³; blau 6,75 mm³; p = 0,018), die PEF (braun 90,8%; grün 89,1%; blau 85,0%; p = 0,010), die 3D-Kontraktilität (braun 9,52 mm³; grün 8,66 mm³; blau 6,44 mm³; p = 0,016) und die RLR (braun 11,90; grün 9,75; blau 8,52; p = 0,026). Das absolute skotopische Volumen (p = 0,022) und die 3D-Kontraktilität (p = 0,024) nahmen mit dem Alter ab. Das Geschlecht zeigte keine Korrelationen. Die Autoren stellen somit in der November-Ausgabe 2022 des Fachjournals TRANSLATIONAL VISION SCIENCE & TECHNOLOGY dar, dass die natürliche Variabilität der Pupillenkontraktilität mit dynamischer OCT-Pupillometrie analysiert werden kann: Die Iriskontraktilitätsparameter können mit einem handelsüblichen OCT-System gemessen werden, welches eine Quantifizierung des Kammerwasservolumens in der Pupille ermöglicht. Bei Einsatz dieser Methode zeigen die Ergebnisse, dass sich Farbe und Alter der Iris auf die Pupillenreaktion auswirken. (bs)

Autoren: Valmaggia P, Inglin N, Kaiser P, Scholl HPN, Maloca PM. Korrespondenz: Philippe Valmaggia, Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel, Mittlere Strasse 91, 4031 Basel, Switzerland. E-Mail: philippe.valmaggia@iob.ch Studie: Iris Color Matters-A Contractility Analysis With Dynamic Volume-Rendered Optical Coherence Tomography Pupillometry. Quelle: Transl Vis Sci Technol. 2022 Nov 1;11(11):6. doi: 10.1167/tvst.11.11.6. PMID: 36342706; PMCID: PMC9652714. Web: https://tvst.arvojournals.org/article.aspx?articleid=2783835