Bessere Visusergebnisse nach schneller intravitrealer Antibiotikatherapie bei Endophthalmitis
UVEITIS Auckland – Einem Autorenteam am Department of Ophthalmology des Auckland District Health Board in Neuseeland, Eugene Michael, Sarah Welch und Rachael L. Niederer, ging es um die Frage, ob der Zeitpunkt der intravitrealen Antibiotikagabe die visuellen Ergebnisse von Patienten mit Endophthalmitis jeglicher Ursache beeinflusst. Dazu führten sie eine retrospektive Studie an konsekutiven Patienten durch, die zwischen dem 1. Januar 2004 und dem 1. Juli 2021 vom Auckland District Health Board behandelt wurden. Die wichtigsten Hauptzielparameter waren die endgültige Sehschärfe bei der Nachuntersuchung und der Anteil der Probanden mit ausgeprägtem Sehverlust (≤ 6/60). Insgesamt wurden 374 Augen mit einem Durchschnittsalter von 69,7 Jahren bei Vorstellung eingeschlossen; 192 Probanden (51,6%) waren weiblich. Die durchschnittliche Sehschärfe zum Vorstellungszeitpunkt lag bei der Erkennung von Handbewegungen, ein Hypopyon war bei 194 Probanden (51,9%) vorhanden. Häufigste Ursachen waren Kataraktchirurgie bei 115 Patienten (30,7%), gefolgt von intravitrealen antivaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Injektionen bei 89 Patienten (23,8%) und endogener Endophthalmitis bei 54 Patienten (14,4%). Die mittlere Zeit von der Präsentation bis zur Injektion von intravitrealen Antibiotika betrug dreieinhalb Stunden (Interquartilbereich 2 – 6). Bei der multivariaten Analyse war eine frühzeitige Therapie mit intravitrealen Antibiotika mit einem besseren Sehergebnis verbunden, insbesondere bei denjenigen, die innerhalb von zwei Stunden behandelt wurden. Demgegenüber waren eine schlechte Sehschärfe zum Zeitpunkt der Präsentation und eine kulturpositive Endophthalmitis mit schlechteren Ergebnissen verbunden. Die Autoren stellen daher in der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2022 beim Fachjournal CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY dar, dass eine schnelle intravitreale Antibiotikagabe mit besseren Endergebnissen bezüglich der Sehschärfe verbunden ist, insbesondere bei Patienten, die innerhalb von zwei Stunden nach der Vorstellung behandelt werden. Patienten mit ausgeprägtem Sehverlust bei der Vorstellung profitieren nach einer beschleunigten Behandlung am meisten mit einer verbesserten endgültigen Sehschärfe. (bs)
Autoren: Michael E, Welch S, Niederer RL. Korrespondenz: Rachael L. Niederer, Ophthalmology, Greenlane Clinical Centre, Auckland 1051, New Zealand. E-Mail: dr_rachnz@yahoo.co.nz Studie: Rapid treatment of endophthalmitis with intravitreal antibiotics is associated with better vision outcomes. Quelle: Clin Exp Ophthalmol. 2022 Oct 30. doi: 10.1111/ceo.14186. Epub ahead of print. PMID: 36309959. Web: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ceo.14186