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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Fallbericht: Langfristige Komplikationen nach kosmetischem Iris-Implantat

CATARACT Oviedo – Additive kosmetische Implantate (z. B. NewColorIris™, Kahn Medical Devices, Panama) werden in die Vorderkammer gesetzt, um die Irisfarbe äusserlich zu verändern. Es fehlen aussagekräftige prospektive klinische Langzeitstudien zur Sicherheit dieser Produkte, obwohl sie mit dem frühzeitigen Auftreten von Dekompensation der Hornhaut, erhöhtem Augeninnendruck (IOD), Uveitis und Hyphema in Verbindung gebracht wurden. Juan Queiruga-Piñeiro, Tomas Parra-Rodriguez und Ignacio Rodriguez-Una aus dem Instituto Oftalmologico Fernandez-Vega in Oviedo, Spanien, legen jedoch einen Fallbericht vor, in dem einige leichte Komplikationen unerwartet spät auftraten, 15 Jahre nach dem ereignislosen Eingriff. Eine 41-jährige kaukasische Frau stellte sich mit verschwommenem Sehen auf beiden Augen vor. Fünfzehn Jahre zuvor hatte sie sich zu ästhetischen Zwecken einer bilateralen Implantation von additiven Irisimplantaten unterzogen, ohne Komplikationen oder Augenverletzungen während der Nachsorgeperiode. Die Untersuchung zeigte ein beidseitiges leichtes Hornhautödem, Irisatrophie und das Vorhandensein von Pigmenten im Endothel. Am rechten Auge wurde ein erhöhter IOD (28 mm Hg) festgestellt. Die optische Kohärenztomographie des vorderen Segments (AS-OCT) bestätigte die Dezentrierung des Irisimplantats aus der Pupillenachse in diesem Auge. Die Gonioskopie zeigte eine Pigmentverteilung in beiden Augen sowie eine Tendenz zum bilateralen Winkelverschluss, die auch durch die AS-OCT-Analyse deutlich wurde. Die Endothelzellzahl betrug 1.268 Zellen/mm² im rechten Auge und 1.122 Zellen/mm² im linken Auge. Somit beeinflusste das Vorhandensein beider Implantate das Hornhautendothel und den Vorderkammerwinkel in beiden Augen und zusätzlich führte die Dezentrierung des Implantats im Fall des rechten Auges zu einer sekundären okulären Hypertonie. Die Autoren konstatieren daher in der November-Ausgabe 2022 des BMC OPHTHALMOLOGY, dass kosmetische Implantate in Kontakt mit der Iris jahrelang ruhig bleiben und dennoch zu langfristigen Komplikationen führen können. Der Grad der Dezentrierung des Implantats, das Stadium des Winkelverschlusses und das Ausmass der Pigmentdispersion können in diesen Fällen einige wichtige Faktoren im Zusammenhang mit dem Beginn von Komplikationen sein. (bs)

Autoren: Queiruga-Piñeiro J, Parra-Rodriguez T, Rodriguez-Una I. Korrespondenz: Ignacio Rodriguez-Una, Instituto Oftalmologico Fernandez-Vega, Avda. Dres. Fernandez-Vega, 34, 33012, Oviedo, Spain. E-Mail: irodriguezu@fernandez-vega.com Studie: Long-term complications of cosmetic iris implants. Quelle: BMC Ophthalmol. 2022 Nov 30;22(1):459. doi: 10.1186/s12886-022-02650-1. Erratum in: BMC Ophthalmol. 2023 Jan 4;23(1):8. PMID: 36451122; PMCID: PMC9710018. Web: https://bmcophthalmol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12886-022-02650-1