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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Meta-Analyse zum Vergleich SMILE versus LASIK bei Astigmatismuskorrektur

REFRACTIVE Tianjin – Am Clinical College of Ophthalmology der Tianjin Medical University in Tianjin, China, führten Jiaxin Song et al. ein systematisches Review mit Metaanalyse durch, um Therapiemethoden zur Astigmatismuskorrektur zu vergleichen: die Lentikelextraktion mit kleiner Inzision (SMILE) und die laserunterstützte stromale In-situ-Keratomileusis (LASIK). PubMed, EMBASE, Cochrane und Web of Science wurden zum Stichtag 3. September 2022 durchsucht, um Publikationen zu finden, in denen die Ergebnisse nach LASIK und SMILE zur Astigmatismuskorrektur verglichen wurden. Verglichen wurden die Veränderungen der Sehschärfe, Refraktion und Aberrationen höherer Ordnung zwischen den Operationsmethoden. Die Ergebnisse der Astigmatismuskorrektur wurden in der Gruppe mit niedriger bis mittlerer Ausprägung (weniger als oder gleich -2,00 dpt) und hoher Ausprägung (über -2,00 dpt) mittels Vektoranalyse bewertet. Cochrane Risk-of-bias-Bewertung in der RevMan-Software wurde für randomisierte Studien (RCT) und Risk Of Bias In Non-randomized Studies – of Interventions (ROBINS-I) wurde für die nicht randomisierten Studien (NRss) eingesetzt. Insgesamt wurden 17 Studien (fünf randomisierte Studien und zwölf Kohortenstudien) mit 1.985 Augen eingeschlossen. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen SMILE und LASIK zeigte sich beim Korrekturindex (mittlere Differenz [MD] -0,02; 95%-Konfidenzintervall [KI] -0,04 bis -0,01; p = 0,01), jedoch nicht beim Erfolgsindex (MD 0,01; 95% KI -0,03 bis 0,05; p = 0,51), unterschiedlichen Vektor (MD 0,07; 95% KI 0,00 bis 0,13; p = 0,04) und Fehlerwinkel (MD 0,56; 95% KI -0,34 bis 1,45; p = 0,22). Bei der Korrektur von niedrigem bis mittlerem Astigmatismus wies SMILE jedoch einen kleineren Korrekturindex (MD -0,08; 95% KI -0,13 bis -0,02; p = 0,008) und einen grösseren Differenzvektor (MD 0,18; 95% KI 0,09 bis 0,27; p < 0,0001) auf als LASIK. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Verfahren hinsichtlich Sehschärfe und Refraktion (sphärisches Äquivalent: MD -0,04; 95% KI -0,08 bis 0,01; p = 0,15) oder Aberration höherer Ordnung (MD -0,01; 95% KI -0,07 bis 0,04; p = 0,67), ausser der sphärischen Aberration (MD -0,12; 95% KI -0,23 bis -0,01; p = 0,04). Das Bias-Risiko war in den meisten Studien aufgrund fehlender Angaben zu mehreren Bias-Domänen bei RCTs und aufgrund unklarer und selektiver Ergebnisdarstellung bei NRss moderat. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im November 2022 beim AMERICAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zusammen, dass sowohl SMILE als auch LASIK bei der Behandlung von schwerem Astigmatismus effektive und vorhersagbare Ergebnisse liefern und im Allgemeinen ein gleichwertiges Outcome haben. Es zeigten sich jedoch Hinweise auf eine Tendenz zur Unterkorrektur des Astigmatismus in den SMILE-Gruppen, während LASIK eine grössere Wahrscheinlichkeit aufwies, eine postoperative sphärische Aberration zu verursachen. (bs)

Autoren: Song J, Cao H, Chen X, Zhao X, Zhang J, Wu G, Wang Y. Korrespondenz: Yan Wang, Clinical College of Ophthalmology, Tianjin Medical University, Tianjin, China. E-Mail: wangyan7143@vip.sina.com Studie: Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) Versus Laser Assisted Stromal In Situ Keratomileusis (LASIK) for Astigmatism Corrections: A Systematic Review and Meta-analysis. Quelle: Am J Ophthalmol. 2022 Nov 19;247:181-199. doi: 10.1016/j.ajo.2022.11.013. Epub ahead of print. PMID: 36410469. Web: https://www.ajo.com/article/S0002-9394(22)00436-6/fulltext