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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Häufigkeit injektionsbedingter Nebenwirkungen bei intravitrealen Ranibizumab-Gaben unter 0,5 Promille

MEDICAL RETINA Basel/Glostrup – mechentel news – Über 5 Jahre wurde an einem einzelnen grossen Krankenhaus in Dänemark die Sicherheit intravitrealer Ranibizumab-Injektionen durch Ärzte und Krankenschwestern untersucht und verglichen. Die retrospektive, interventionelle, nicht-vergleichende Studie veröffentlichten nun Pascal W. Hasler aus der Ophthalmologischen Klinik des Universitätskrankenhauses Basel in der Schweiz und Kollegen aus Dänemark. Bei allen Augen erfolgte die protokollierte Durchführung der Ranibizumab-Injektion in einem Operationsraum hauptsächlich durch Krankenschwestern und Ärzte in ihrem ersten Jahr der ophthalmologischen Ausbildung. Am Glostrup Hospital wurden vom 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2011 insgesamt 4623 Augen von 3678 Patienten mit subretinaler Neovaskularisation infolge verschiedener retinaler Erkrankungen, hauptsächlich neovaskulärer AMD, durch intravitreale Therapie (IVT) behandelt und durchschnittlich über 12,2 Monate (95% Konfidenzintervall 11,9 – 12,6 Monate) nachbeobachtet. Die Hauptzielkriterien waren die Frequenz von Endophthalmitis, traumatischem Katarakt, intraokulärer Hämorrhagie und Netzhautablösung im Zeitraum 2007 bis 2012. Insgesamt wurden 38503 intravitreale Ranibizumab-Injektionen an 4623 Augen durchgeführt. Die Injektionen wurden durch Krankenschwestern (32,5%), durch ophthalmologische Assistenzärzte (61,3%) und durch vitreoretinale Chirurgen (6,2%) verabreicht. Schwere Komplikationen wurden bei 17 Augen beobachtet: Endophthalmitis (14 Augen, 0,36‰ aller Injektionen, wobei sieben Fälle positive Kulturergebnisse zeigten), anteriore Uveitis (1 Auge, 0.026‰), traumatischer Katarakt (1 Auge, 0.026‰) rhegmatogene Netzhautablösung (1 Auge, 0.026‰). Einrisse im retinalen Pigmentepithel wurden bei 14 Augen von 14 Patienten innerhalb des ersten Jahres der Behandlung mit Ranibizumab beobachtet. Von den 14 Fällen einer Endophthalmitis ereigneten sich 7 innerhalb einer Zeitspanne von 5 Wochen im Jahr 2010, als ein gelegentlich erhöhter Widerstand bei den Nadeldurchflüssen dazu führte, dass die Injektionsnadeln im Operationsraum ausgetauscht wurden. Wirkstoff-abhängige Nebenwirkungen wurden nicht berichtet. Die Autoren berichten, vorab elektronisch publiziert, in den Acta Ophtalmologica im November 2014, dass es bei intravitreale Ranibizumab-Injektionen durch Krankenschwestern und Ärzte ohne vorherige Injektion eines topischen Antibiotikums mit einer Häufigkeit von 0,44‰ zu injektionsbedingten Nebenwirkungen kam.
 

Autoren: Hasler PW, Brandi Bloch S, Villumsen J, Fuchs J, Lund-Andersen H, Larsen M. Korrespondenz: Pascal W. Hasler, MD, Eye Clinic, University Hospital Basel, Mittlere Strasse 91, 4031 Basel, Switzerland. E-Mail: pascal.hasler@usb.ch. Studie: Safety study of 38 503 intravitreal ranibizumab injections performed mainly by physicians in training and nurses in a hospital setting. Quelle: Acta Ophthalmol. 2014 Nov 17. doi: 10.1111/aos.12589. [Epub ahead of print] Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aos.12589/abstract.