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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Weniger Myopien nach Therapie einer Frühgeborenenretinopathie mit Bevacizumab gegenüber Photokoagulation

PEDIATRICS & STRABISM Atlanta – mechentel news – In einer retrospektiven Fallserienstudie zur Therapie der Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) Typ 1 verglichen C K. Hwang und Kollegen vom Department of Ophthalmology der Emory University School of Medicine in Atlanta im Bundesstaat Georgia, USA, relative Effektivität, Hauptkomplikationen und Refraktionsfehler nach entweder intravitrealem Bevacizumab (IVB) oder panretinaler Photokoagulation (PRP). Die Daten wurden von aufeinanderfolgenden Kindern mit Typ 1 ROP erhoben, die zwischen 2008 und 2012 in zwei medizinischen Zentren in Atlanta entweder mit IVB oder PRP behandelt und mindestens 6 Monate lang nachbeobachtet wurden. Hauptzielkriterien waren die Rezidiv- und die Komplikationsrate sowie der Brechungsfehler. Insgesamt wurden 54 Augen (28 Patienten) ausgewertet: 22 Augen (11 Patienten) erhielten IVB und 32 Augen (17 Patienten) eine PRP. Von den 22 Augen, die mit IVB behandelt wurden, hatten 16 Augen eine ROP der Zone I und 6 Augen eine der hinteren Zone II. Die Anzahl der Zone I und II ROP-Augen, die durch PRP therapiert wurden, betrug 5 bzw. 27. Das mittlere Gestationsalter, das Geburtsgewicht, das postmenstruelle Alter zum Behandlungsbeginn und die Dauer der Nachbeobachtung lag bei den Kindern, die IVB erhielten bei 24,2 Wochen, 668,1 g, 35,1 Wochen bzw. 21,7 Wochen. Für die Kinder, bei denen eine PRP durchgeführt wurde, lagen diese Werte bei 24,8 Wochen, 701,4 g, 36,1 Wochen bzw. 34,5 Wochen. In drei (14%) der 22 IVB-behandelten Augen und einem (3%) der PRP-therapierten Augen trat die Frühgeborenenretinopathie erneut auf. Keines der IVB-behandelten Augen entwickelte eine Netzhautablösung oder eine Makulaektopie. Bei den mit PRP therapierten Augen kam es in einem Auge zur Netzhautablösung und in 5 Augen zu einer Makulaektopie. Das durchschnittliche sphärische Äquivalent und das Postgestationsalter bei der letzten Brechungsbestimmung für IVB-behandelte Augen betrugen -2,4 Dioptrien (D) bzw. 22,4 Monate. Für die mit PRP therapierten Augen lagen die Werte bei -5,3 D bzw. 37,1 Monaten. Das durchschnittliche sphärische Äquivalent bei Augen mit ROP der Zone 1, die mit IVB und PRP behandelt worden waren, wurde mit -3,7 D bzw. -10,1 D bestimmt. Für ROP-Augen der Zone II lagen diese Werte bei 0,6 D bzw. -4,7 D. Für die Autoren sind beide Verfahren, die intravitreale Bevacizumab-Gabe und die panretinale Photokoagulation, effektive Therapieoptionen mit niedrigen Komplikationsraten für die Frühgeborenenretinopathie Typ 1, wie sie im Fachjournal Ophthalmology im Mai 2015 publizieren. Dabei war das IVB-Verfahren mit weniger Myopien vergesellschaftet als PRP, obwohl für die Photokoagulation eine durchschnittlich längere Nachbeobachtungszeit zur Verfügung stand. (bs)

Autoren: Hwang CK, Hubbard GB, Hutchinson AK, Lambert SR. Korrespondenz: Scott R. Lambert, MD, Department of Ophthalmology, Emory University School of Medicine, 1365B Clifton Road NE, Atlanta, GA 30322. E-Mail: slamber@emory.edu. Studie: Outcomes after Intravitreal Bevacizumab versus Laser Photocoagulation for Retinopathy of Prematurity: A 5-Year Retrospective Analysis. Quelle: Ophthalmology. 2015 May;122(5):1008-15. doi: 10.1016/j.ophtha.2014.12.017. Epub 2015 Feb 14. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2814%2901194-4/abstract.