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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Entlassungsoperation am selben Tag für roboter-assistierte radikale Prostatektomie in der Ära des ERAS und der Prähabilitationspfade

Entlassungsoperation am selben Tag für roboter-assistierte radikale Prostatektomie in der Ära des ERAS und der Prähabilitationspfade

ROSTATE CANCER Toulouse – mechentel news – Durch den Einzug der roboter-assistierten radikalen Prostatektomie (RARP) wird insbesondere im angelsächsischen Raum immer mehr eine Verkürzung der Hospitalisationsdauer angestrebt und ertestet. Zudem werden durch das Konzept der „enhanced recovery after surgery“ (ERAS) nach der Operation und „Prähabilitationsstrategien“ vor der Operation immer mehr Daten gewonnen, die die generelle Machbarkeit unterstützen. Das Ziel dieser Studie um Guillaume Ploussard aus der urologischen Abteilung vom Hôpital la Croix du Sud in Toulouse, Frankreich, ist es, weiter Daten zu diesem Therapiekonzept zu gewinnen. In dieser Studie wurde die „same day surgery“ (SDD) der RARP mit Entlassung am selben Tag untersucht. Für 1 Jahr wurde prospektiv die Durchführbarkeit von SDD RARP protokolliert. Die primären Ergebnisse waren Komplikationen und 90-Tage-Rehospitalisationsraten. Um für eine SDD RARP zu qualifizieren durfte die Klinik von der Heimat des Patienten maximal 150 km entfernt sein und keine orale Antikoagulation haben. Die Kohorte umfasste 52 Männer: 25 in der stationären Kohorte und 27 in der SDD-Kohorte. Von der Gesamtkohorte wurden entsprechend 51,9% am Tag der Operation nach Hause entlassen. Alle Operationen wurden durch einen Chirurgen durchgeführt. Beide Kohorten waren vergleichbar in Bezug auf die prä- und intraoperativen Merkmale. Es gab einen (nicht-signifikanten) Trend zu einer kürzeren Operationszeit in der SDD-Kohorte (93,7 gegenüber 105,2 Minuten, p = 0,077). Der mittlere Blutverlust war zwischen beiden Kohorten vergleichbar. Das Fazit der Forscher in der elektronischen Vorabpublikation der Februar-Ausgabe des Fachjournals WORLD JURNAL OF UROLOGY kommt zum Schluss, dass sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf Komplikationen (p = 0,606; 16,0% gegenüber 11,1%) und Rehospitalisationsraten (<4%) zeigt. Es zeigte sich ein (nicht-signifikanter) Trend zu einer schnelleren Erholung der Kontinenz bei den Patienten der SDD-Kohorte, verglichen mit denen in die stationäre Kohorte. Die Gesamtkosten pro Patient wurden durch die SDD-Operation um 10,8% gesenkt. (cw/um)

Autoren: Guillaume Ploussard 1 , Christophe Almeras 2 , Jean-Baptiste Beauval 2 , Jean-Romain Gautier 2 , Guillaume Loison 2 , Ambroise Salin 2 , Christophe Tollon 2, Korrespondenz: 1 Department of Urology, Toulouse, 52, chemin de Ribaute, 31130, Quint Fonsegrives, France. , g.ploussard@gmail.com., 2 Department of Urology, La Croix du Sud Hospital, Toulouse, 52, chemin de Ribaute, 31130, Quint Fonsegrives, France. , Studie: Same-day Discharge Surgery for Robot-Assisted Radical Prostatectomy in the Era of ERAS and Prehabilitation Pathways: A Contemporary, Comparative, Feasibility Study, Quelle: World J Urol . 2020 Feb 17. doi: 10.1007/s00345-020-03119-w. Online ahead of print., Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00345-020-03119-w

Kommentar

Die Implementierung von SDD RARP im Kontext von ERAS und Prähabilitationspfaden ist sicherlich technisch möglich und reduziert die Kosten der Behandlung. Der postoperative Verlauf schien in dieser sehr kleinen Kohorte dadurch nicht beeinträchtigt. In dieser Studie werden einige „Trends“ erkannt, wie etwa eine schnellere Erholung der Kontinenz, welche momentan jedoch nicht dazu führen sollte, vermehrt aus diesen Gründen auf SDD RARP umzusteigen. Solange keine prospektive Studie mit ausreichenden Patientenzahlen die Sicherheit dieser Methode garantieren kann, ist die SDD RARP in unseren Breiten als experimentell anzusehen. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital